Der Viktoria-Luise-Platz zu Berlin

 

 

Wussten Sie ...

  ... dass der Platz seinen Namen nach der einzigen Tochter von Kaiser Wilhelm II. trägt, die Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg heiratete und damit die Großmutter des Ehemannes von Prinzessin Caroline von Monaco ist?  Ihre Tochter Friederike wurde Königin von Griechenland, Königin Sophia von Spanien ist ihre Enkelin.

... die Namenspatin

der Spaziergang um den Viktoria-Luise-Platz

... die Zeitreise
... das Presseecho
... das Buch

Angekommen am U-Bahnhof Viktoria-Luise-Platz, Linie U4, steigt man die Treppen zum Ausgang unter der Pergola hinauf, die aus 219 Muschelblöcken besteht.

Die Pfeilerarchitektur der Eingangsumwehrung mit ihrem Figurenschmuck ist außergewöhnlich. Ein sich küssendes Paar symbolisiert den elektrischen Funken, eine Frau, auf einem Seeungeheuer sitzend, den Kurzschluss. Der Architekt E. Deneke hatte Sinn für Allegorien.

Der Park, im spätbarocken Stil mit symmetrischen Blumenbeeten, Blumenrabatten, Pergola und Bildwerken, strahlt in seiner Liebe zum Detail Harmonie aus.

Landschaftsgärtner Fritz Encke hatte es einst noch barocker geplant. Als der Platz 1980 wiederhergestellt wurde, wurden die im historischen Plan vorgesehenen Blumenrabatten durch farbige Mosaikfliesen ersetzt.

Es wurden 25 Lindenbäume gepflanzt, 25 Laternen im Wilhelminischen Stil angebracht und 24 Bänke aufgestellt. Nicht gepflanzt wurden z.B. die Palmen, die auf alten Abbildungen zu sehen sind. In der Mitte erhebt sich die hohe Fontäne des schlicht gehaltenen Sandstein-Brunnens.

Im Westen steht eine Kolonnade aus Sandstein nach dem Entwurf des Stadtbauinspektors Jaffe. Heute wird der Platz, mit Sandkasten versehen, als Spielplatz genutzt. Am Ostteil des Platzes findet sich eine halbrunde Sitznische, versteckt zwischen Lindenbäumen und Büschen.

Die Gestaltung des Platzes orientierte sich einst an den einzelnen umliegenden klassizistischen Bauten. Um den Platz, am 9. Juni 1900 fertiggestellt, wurden weitere Häuser im damaligen Zeitgeist zwischen Gründerzeit und Jugendstil errichtet. Haberland, dem Direktor der Berlinischen Bodengesellschaft, schwebte als Vorbild für die als Einzelobjekte geplanten damaligen Neubauten das Bild der bayerischen Kleinstadt vor. Daher stammt der Name "Bayerisches Viertel" oder, inzwischen vergessen, "Klein-Nürnberg". Nach dem Krieg ersetzte man, was zerstört war, mit neueren Hausmodellen, so dass das Hausarrangement eine 100jährige Architekturgeschichte vorweisen kann, die sich an diesem Platz in ihren Gegensätzen voll entfaltet und sich zu einem ästhetisch schönen Gesamtbild fügt.

Die Häuser

Das hell gestrichene Haus Nr. 12 stand jahrelang wie bedrückend da, schwarz geworden im Laufe der Zeit und durch einen Brand. In intensiver Arbeit wurde es restauriert und erneuert. Jetzt leuchtet es wieder weiß. Über dem Eingangsportal eine bärtige Figur, die streng beobachtet, wer kommt und geht. Durch die Haustür ist ein prächtiger Aufgang mit bleiverglasten Fenstern zu erkennen.

Das Haus daneben hat, obwohl es keinen Zusammenhang mit dem Nebenhaus hat, die Hausnummer 12a. Wahrscheinlich war es die ewige Angst vor der Dreizehn, die diesem letzten Haus am Platz die Nummer 12a gab, um das böse Omen abzuwenden.

 

Im Nürnberger Stil steht es trutzig da mit angedeuteten Erkern und Giebeln. Mangels Korn werden die Speicher-Attrappen von Eisenstangen gehalten. Ludwig II. von Bayern, Cosima Wagner und Richard Wagner betrachten in Jagdkluft wie Fenstergucker die Welt und verscheuchen als gute Hausgeister das Böse von den Zinnen. 1900 wurde das Haus gebaut, der Architekt, Johannes Lange, hat wohl die zeitlichen und räumlichen Epochen nicht so eng genommen. So schmückt den Innenhof ein Wandbild, welches den Balkon von Romeo und Julia darstellt.

Das erste Haus am Platz, eine schön gestaltete postmoderne Architektur, 1989 von den Gebrüdern Rave erbaut, beinhaltet im Parterre und 1. Stock ein Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Zum Heilsbronnen mit Räumen für Gottesdienst und Gemeindeveranstaltungen sowie eine Eltern-Kind-Gruppe.

Daneben wird man vom Leben des Platzes angezogen. Zwischen Motzstraße und Regensburger Straße befindet sich an dem teilweise verkehrsberuhigten Platz eine kleine Einkaufs- und Flaniermeile. Das Haus Nr. 2 fällt durch seine verkachelte untere Fassade zunächst nur als Geschäftshaus auf, erst ein Blick in die Höhe zeigt, dass auch dies ein Haus der Jahrhundertwende ist, wenn auch der Stuck fehlt. Mit etwas Glück kann man durch ein Schaufenster eine Künstlerin bei der Reparatur teuren Porzellans sehen.

Vorbei an der stets gut besuchten Osteria schließt sich eine Assoziation zum bayerischen Landhaus an. Verklinkert mit kleinen Schindeldächern und im rötlichen Ton gehalten steht Haus Nr. 3 da, als wäre es eine Einheit mit den umgebenden Bäumen.

 

Das nächste Haus an der Welserstraße ist ein eleganter Neubau, der 2006 fertiggestellt wurde. Das Gebäude fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Es berücksichtigt die historischen Baufluchten am Blockrand und bereichert so das abwechslungsreiche Straßenbild rund um den Platz. Eckhäuser sind ein wichtiger architektonischer Teil der Bebauung. Sein Gegenstück auf der anderen Straßenseite ist etwas älter und zeigt postmoderne Züge mit hohen Fensterausschnitten und säulenbestücktem Eingang.

Dann kommt der große Block des Lette-Vereins. Unter der damaligen Leitung von Elisabet Kaselowsky, wurde der Architekt Alfred Messel mit dem Bau betraut. Es war Alfred Messel, der das städtische Mietshaus des Arbeiterstandes in einer so radikalen Weise umformuliert hatte, dass es am Anfang des modernen Massenwohnbaus stand. Weg von der Schinkelschule in ihrer neuhellenischen palastartigen Bauweise, verband Alfred Messel den Gedanken des Wohnens mit sozialen Aspekten.

Er baute Gartenanlagen in die Häuser und mehrere Aufgänge. Außer über den Eingangsportalen blieb die Fassade für damalige Zeiten schlicht: keine Giebel, keine Stuckfiguren. Diese "soziale" Anpassung der Architektur wird aber ästhetisch nicht als weniger wert empfunden, sondern von Messel positiv gewendet mit einer Aneinanderreihung kleiner Elemente. Dieses Konzept verwirklichte er auch am Lette-Verein 1902. Nur das schwere Eingangsportal stört die neuartige Bauweise. Wahrscheinlich sind die Säulen und das Emblem über dem Portal eine Huldigung an die kaiserlichen Finanzgeber. Zudem korrespondiert die Gestaltung mit dem ebenfalls imposanten Schuleingang im Innenhof. Das schlichte Hoftor, das den heutigen Haupteingang darstellt, lädt mit offenem Tor zum Betreten ein. Und so ist auch ein Gang in den schön renovierten und bepflanzten Innenhof, unter den zufriedenen Steinaugen des Herrn Lette, möglich. In dem Gebäude befindet sich auch das Cafe Montevideo. Der Name erinnert zwar an südlichere Gegenden aber mit etwas Wortspielerei kann auch "ich sehe einen Berg"- Schöneberg - daraus hergeleitet werden und damit ist vielleicht ein Rätsel gelöst. An dieser Ecke gab es bereits in der Anfangszeit des Platzes Lokale. Im Haus Nr. 8 befand sich das Tanz-Cafe' und Restaurant "Viktoria-Luise" und in Haus Nr. 9 war das Restaurant "Zum Spaten". Am Eckhaus Regensburger Straße strahlt wie zu Kaisers Zeiten der vergoldete Stuck.

Dieses Schmuckkästchen eines Hauses hat eine vielgliedrige, ornamentgeschmückte Fassade mit Türmchen, Balkonen, Erkern und wird bewacht von zwei streitbar aussehenden Männern, auf Säulen thronend und Insignien in der Hand haltend. Eine "steinerne Portiersfrau", wie Franz Hessel diesen Hausschmuck bezeichnete, sieht den Betrachter unfreundlich an und am verwegensten wirken die Löwen rechts und links des Eingangs, die ihre Zähne blecken. Und doch scheint es lohnenswert, diese Hürde am Eingang zu überwinden, denn als Ziel winkt ein schönes lächelndes Frauengesicht, das den oberen Rand der Tür schmückt.

Sie verspricht ein Geheimnis zu enthüllen, wenn erst das Bollwerk der Hausbewacher überschritten ist. Der Besucher wird neugierig auf den Hausflur und auf die Wohnungen. Jedoch war bisher immer die Tür geschlossen. Auch der Vorgarten scheint in einem mystischen Märchenschlaf zu liegen. Von Rosen umrankt, liegen Säulenreste hinter schwerbewaffnetem Eisengitter. Der Architekt Richard Göhrmann erbaute dieses denkmalgeschützte Haus 1900-1901.

Das Eckhaus gegenüber aus der Nachkriegszeit hat sich dezent hinter Pflanzen zurückgezogen. Doch auch hier hat sich ein Bewacher des Hauses eingeschlichen: Der Hydrant, wunderschön mit Fröschen und Seeungeheuern geschmückt, steht eisern an der Ecke.

Gegenüber das wunderschöne Jugendstil-Haus beherbergte bis vor wenigen Jahren die Berliner Bank. Man hatte das Gefühl, Erich Kästners Emil und die Detektive könnten angelaufen kommen, um einen Bankräuber in der Bank zu überführen. Aus der Bank ist eine Apotheke geworden, die auch den Namen Viktoria-Luise trägt - sicher ein gewinn für den Platz. Eine gelassene weibliche Schönheit blickt über dem Eckeingang ins Weite, unter ihr sind spielende Kinderfiguren.

Vielleicht ist es ein künstlerischer Hinweis darauf, dass dies keine Wohngegend ist, auf der man auf Zehenspitzen laufen muss. Hier schlägt das Herz des Berliners. Kinder dürfen noch toben und die Motorradfahrer ihren Umdrehungszahlen lauschen. Dennoch oder gerade deswegen ist der Platz überraschend sauber und gediegen. Vielleicht stimuliert die liebevolle Sanierung und Pflege des Platzes das Verantwortungsbewusstsein für das eigene Wohnumfeld. Die Jugendstil-Tür des Hauses lässt das Herz des Betrachters höher schlagen. Dies ist hohe Kunst mit Gebrauchswert. Etwas versteckt hinter Marmor und Gitter Jugendstil-Fenster. Glücklich, wer auf der anderen Seite steht und dem Spiel des Lichteinfalls folgen darf.

Der Nebeneingang hat eine ebenso schöne Tür, die sich dezent in die Marmorfassade einfügt. In diesem Haus soll Prinzessin Viktoria Luise eine Wohnung gehabt haben. Überhaupt hatte sie ihre Hofdamen an diesem Platz einquartiert.

Das Haus daneben ist ein stolzer Neubau, der wohl von dem Architekten Peter Träger stammt.

Dass eine Renovierung Wunder zustande bringen kann, ist zu erkennen an dem Haus Nr. 11 gegenüber: Ein moderner Bau. Angenehm steht er in seiner Ruhe da, hellblau und rotgetönt, wie der moderne Baustil eben war und heute wieder ist, ohne Schnörkel, aber mit zwei Schildern, die darauf hinweisen, dass auch dieses Haus eine stadtgeschichtliche Adresse ist. Filmregisseur Billy Wilder lebte in dem Vorgängerhaus 1927 bis 1928 - und vor ihm Konzertpianist Ferruccio Busoni (1866 - 1924). Bis vor kurzem gar es eine Apotheke im Haus, nach dem Astronomen Kopernikus benannt, die bereits seit rund 100 Jahren existiert, wenn auch nicht immer an derselben Stelle. Ihr Schicksal hat sich erneut erfüllt, und so findet man sie nun wenige Meter weiter westlich in der Motzstraße. Das Geschäftslokal nutzt nun ein Herrenausstatter.

Damit ist der Viktoria-Luise-Platz umrundet. Man kann es sich nun in den Gartencafes und Restaurants gemütlich machen oder auf Wiese und Bänken die Seele baumeln lassen.

 

Man kann aber auch noch vorher einen Blick auf die Gedenktafeln am Haus Nr.1 werfen, die auf Liane Berkowitz und Rudolf Bernauer hinweisen. Diese zwei Namen stehen für die emigrierten, deportierten und ermordeten Juden aus diesem früher "Jüdische Schweiz" genannten Viertel.

Geschichte

Als Schöneberg Zug um Zug in Berlin eingemeindet wurde, wurde aus den landwirtschaftlich genutzten Äckern begehrtes Bauland. Beinahe über Nacht wurden die Grundbesitzer zu Millionären. Der Begriff "Millionenbauer" erfuhr durch den Roman von Max Kretzer seine literarische Festigung, indem er beschrieb, wie die ursprünglichen Besitzer ihr Land an Bauunternehmer verkauften. Einer von ihnen war Georg Haberland. Oberbürgermeister wurde der Berliner Stadtrat Rudolph Wilde. Wilde war der Schöpfer großer kommunaler Bauvorhaben. In seine Amtszeit fällt auch die Errichtung des Stadtviertels um den Viktoria-Luise-Platz.

Nach dem ursprünglichen Bebauungsplan sollte der "Platz Z." an der Kreuzung Martin-Luther-Straße und Motzstraße entstehen, jedoch beeinflussten die dortigen Bodenbesitzer, dass nicht ihr Terrain dazu abgegeben werden musste, sondern das vom Kaufmann Engel, der nicht im Gemeinderat saß. Vom heutigen Verkehr aus gesehen ist es nicht zu bedauern, dass der Platz hier und nicht an der Martin-Luther-Straße entstand.

Archivbild 1900Der 1900 fertiggestellte Platz (er wurde am 9. Juni der Stadt übergeben), mit seinen sechs sternförmig zulaufenden Wohn- und Geschäftsstraßen ist das Ergebnis eines Wettbewerbs. Georg Haberland, Direktor der Berliner Bodengesellschaft, hatte ihn 1898 ausgeschrieben. Kaiser Wilhelm II., dem die Entwürfe im darauffolgenden Sommer vorgelegt wurden, entschied sich für Fritz Encke, Lehrer für Landschaftsgärtnerei. Als Viktoria Luise (1892 - 1980), die einzige Tochter von Kaiser Wilhelm II. eingeschult wurde, erhielt der gärtnerisch gestaltete Platz den Namen Viktoria-Luise-Platz.

In den ersten Jahren fand Georg Haberland die Zustimmung der Gemeindeverwaltung in seiner Art der Grundstücksvergabe. Er parzellierte diese nicht nur, sondern gab auch den Bebauungsgrundriss und sogar die Fassadenentwürfe vor, es ging ihm vor allem darum, rentabel zu verkaufen. Es formierte sich eine Opposition aus Bodenreformern und Liberalen, für die Georg Haberland die Repräsentationsfigur der Bodenspekulation war. Erst unter dem neuen Oberbürgermeister Alexander Dominicus kam es nach 1911 zur Verständigung.

Archivbild 1903
Archivbild 1903

Das gemeinsame Interesse an vornehmen Wohnvierteln ließ Wohnquartiere ohne tiefe Baublöcke entstehen. Vorhandene tiefere Baublöcke wurden nicht an Industrie oder Gewerbe vergeben, sondern dienten Schöneberg zum Ausbau seiner städtischen Aufgabe, wie Verwaltung oder Schulen, bzw. wurden zu ähnlichen Zwecken privat verkauft, wie an den Lette-Verein. Alfred Messel, der Architekt des Lette-Vereins (1902 erbaut) schalt als Vertreter der Gründerzeit-Bewegung die Schinkelsche Schule der Gleichförmigkeit und der sozialen Ungleichheit: die städtische Architektur sei auf das gutbetuchte Vorderhaus ausgerichtet, während die ärmeren Hinterhofbewohner in dunklen, ungesunden und ungeschmückten Räumen leben mussten. Er baute Gartenanlagen in die Häuser und mehrere Aufgänge. Aber wie Schinkel die Straßen des 18. Jahrhunderts kritisierte, so kritisierte das 20. Jahrhundert die Gründerzeitbauten. Nietzsche beklagte in seinem "Gang durch die Straßen" das chaotische Durcheinander, den Tumult aller Stile.

Postkarte 1908
Postkarte 1908 [für Großbild klicken]

Bau der U-Bahn

Der letzte Kaiser, Wilhelm II, entschied für Schöneberg: es bleibt bei der Hochbahn. Der Bauabsicht einer Untergrundbahn aber kam entgegen, dass durch Georg Haberland das Bayerische Viertel parzelliert und an gutsituierte Bürger verkauft werden konnte, die auch bereit waren, den entsprechenden Fahrpreis zu zahlen. So wurde die Bahn eine rein lokale Angelegenheit von Schöneberg mit eigener Stromversorgung, eigenen Wagen und einem eigenen Betriebsbahnhof. Architekt war E. Deneke. Eröffnet wurde die U-Bahn 1910. Sie ist 3 km lang und führt vom Rudolph-Wilde-Park zum Nollendorfplatz. Als Besonderheit ist noch zu erwähnen, dass bei den Bauarbeiten in der Motzstraße Knochen vorgeschichtlicher Säugetiere gefunden wurden. Der Bahnhof steht ebenso wie der Platz seit 1982 unter Denkmalsschutz.

Register

Berkowitz, Liane (1923-1943) Abiturientin, schloss sich 1941 dem Widerstand gegen Hitler als Mitglied der "Roten Kapelle" an. Sie wurde verhaftet und 1943, zwei Tage vor ihrem 20. Geburtstag in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Ihr in der Haft geborenes Kind starb in einem Kinderheim. Sie wohnte von 1930-1943 im Damenhaus am Viktoria-Luise-Platz 1, dem Vorgänger des heutigen Baus

Bernauer, Rudolf (1880-1953), Komponist, er schrieb Texte zu Berliner Operetten und Liedern: "Es war in Schöneberg, im Monat Mai", "Unter Linden, unter Linden", 1935 musste er nach England emigrieren

Busoni, Ferruccio Benvenuto (1866-1924) Klaviervirtuose/Komponist, schrieb u.a. die Opern "Doktor Faustus" und "Turandot". Er wohnte bis zu seinem Tode in dem Vorgängerhaus Viktoria-Luise-Platz 11

Dominicus, Alexander (1873-1945), Oberbürgermeister von Schöneberg 1911-1921, Preußischer Innenminister

Encke, Fritz Gartenplaner, schuf den Viktoria-Luise-Platz von 1898-1900

Haberland, Georg (1861-1933), Direktor der Berlinischen Bodengesellschaft

Hessel, Franz (1880-1941), Schriftsteller (Kramladen des Glücks, Heimliches Berlin), 1933 Schreibverbot, 1938 Emigration nach Paris

Jaffe Stadtbauinspektor, von ihm stammt der Entwurf der Pergola am Viktoria-Luise-Platz

Lette, Wilhelm Adolf (1799-1868), Preußischer Politiker, Begründer des Lette-Vereins (1866). Eine der ältesten Stätten qualifizierter Berufsausbildung für Frauen. Heute koedukative Berufsfachschule

Messel, Alfred (1853-1909), Professor, Architekt des Lette-Vereins

von Motz, Friedrich Christ. Adolf (1775-1830), Staatsmann, Mitbegründer des Zollvereins

Regensburger Straße Regensburg, Stadt in Bayern

Viktoria-Luise Prinzessin von Preußen (geb. 1892), seit 1913 Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, einzige Tochter Kaiser Wilhelms II

... die Namenspatin

Welserstraße Welser, Kaufherrengeschlecht in Augsburg

Wilde, Rudolph (1857-1910), Erster Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister von Schöneberg seit der Stadtwerdung 1898-1910

Wilder, Billy (eigentl. Salomon Wilder) geb. 1906, Filmregisseur ("Some like it hot", "Eins, zwei, drei"), wohnte von 1927 bis 1928 zur Untermiete im Vorgängerhaus Viktoria-Luise-Platz 11

Wilhelm II (1859-1941), letzter Kaiser von Deutschland und König von Preußen

von Winterfeldt, Hans Karl (1707-1757), General und Freund Friedrich des Großen

 

Texte (aktualisiert) aus © 1999 Dr. Susanne Twardawa, Buchhandlung Motzbuch